Resümee zur 31. Bundes-Kaninchenschau in Karlsruhe
Nun war ja die Reise längst geplant. Mit der Anmeldung war die Zuchtgruppe 2 gesetzt und die ca. 10 Tiere ( die 4 gemeldeten) standen unter täglicher Beobachtung. In den letzten 2 Wochen vor der Fahrt waren 2 der Kandidaten geschlachtet und so begann die erneute Zusammenstellung in zwei Varianten.
Drei Brüder in tadelloser Verfassung waren von Anfang an gesetzt, was wird aber aus 4 Brüdern (siehe unten) die die 2. ZG hätte bilden können?
Zu einer ZG 3 wollte ich mich nicht „herablassen“, selbst wenn ich den DM hätte holen können. Drei weitere Geschwister 1.2 mit topp
Ergebnissen seit Ende Oktober ausgestattet und eine schönen 0.1 aus meiner Linie hätten es verdient gehabt. Da alle 4 Tiere zu ordentlichem Verkaufspreisen gemeldet waren, war mir der Rückkauf
bzw. der „Verlust durch Kauf“ zu hoch, meine geplanten Zuchttiere einzubüßen. So blieb es und ich habe es auch nicht bereut.
Mit meinen Eltern und 4 Rammlern im Gebäck ging es am 10. Dezember um 09.30 Uhr rd. 570 km Richtung Messe Karlsruhe nach Rheinstetten. Die Routenplanung über die A71 hat sich als sehr forteilhaft erwiesen. Mit dem neuen Navi meines Vaters und einer kleinen Panne bei der Einstellung landeten wir im Zentrum von Karlsruhe am Weihnachtszirkus. Nach kurzer Korrektur der technischen Neuheit waren wir wieder auf der Autobahn gelandet und verließen diese bei der Abfahrt Ettlingen. Ein paar Kilometer noch und wir waren da. Fast da!!! Hinter dem wald dann rechts abgebogen und nach ein paar hundert Meter hin war erst einmal Schluss. Schätzungsweise einen Kilometer vor der Messe stand eine Schlange von Züchtern mit ihren Autos, die wie wir ihre Tiere einliefern wollten. Das konnte ja spannend werden! Da alles sehr zögerlich voran ging richteten wir uns schon auf mindestens eine weiter Stunde ein.
Ich schnappte meine Meldepapiere und machte mich zu Fuß in die dm-Arena. Der Andrang der Sammeltransporteure war schon gewaltig, es war gegen 15.30 Uhr. Auf meinem Fußmarsch begegnete ich in der Warteschlange meinen Clubvorsitzenden Joachim Kapp, auch der war von der Warterei ziemlich genervt. Aber was sollte man tun, die Hilfskräfte und Einweiser gaben ihr Bestes. Ohne Druck kam ich in die Halle und begab mich zur Tierummeldung. Auch hier war trotz Ansturms Gelassenheit angesagt. Nach wenigen Minuten war meine Ummeldung getätigt und überraschend funkte mich mein Vater an er stehe im Innenraum und käme nicht weiter. OK, er wollte in den Innenbereich zwischen den Hallen wo nur die Sammeltransporte Einlass bekamen. Zu Fuß lenke ich unser Transport vor den Eingangsbereich der dm-Arena und fand kurzer Hand Einlass zu der Käfigreihe der Marderkaninchen. Es waren bereits zahlreiche Tiere eingesetzt und sehr übersichtlich platziert. Meine Zuchtgruppe war leider durch den Hauptgang geteilt. Naja, nicht so schlimm wie vor vier Jahren als ich mit einer ZG den Übergang von den Blauen inne hatte. Man erwartet ja irgendwie eine „Minnibenachteiligung“. Zwischenzeitlich konnte ich Zuchtfreunde wie Dieter Bach, Roman Zymni und Gerhard Knorr begrüßen.
Nach dem Einsatz der Tiere konnten wir in Ruhe noch eine kleine Runde mit meinen Eltern drehen, die derartige riesige Ansammlung unterschiedlichster Kaninchenrassen noch nie sahen. Meine Mutter war hin und weg gerissen was es so alles schönes an Rassen und Farben zu sehen gab. Kurz darauf sind wir nur wenige Minuten später zu unserer Unterkunft in Rheinstetten gefahren und haben uns dort für die nächsten Tage eingerichtet.
Die nächsten Tage haben wir bei der Verwandtschaft im Elsass, bei Bekannten in Karlsruhe verbracht und so die Tage bis zur Eröffnung ausgenutzt. Wir waren auf dem sehr schön gestalten Weihnachtsmarkt in Karlsruhe ebenso. Interessant war für uns die tolle Verbindung mit der Straßenbahn in die Innenstadt von Karlsruhe.
Am Samstag morgen machte ich mich gegen 8 Uhr zu Fuß (ca. 2 km) in Richtung Bundesschau. Am Eingangsbereich konnte ich die beiden alten Bekannten Gisela Richter und Dieter Bach begrüßen. Nach wenigen Schritten war ich an der Käfigreihe der Marderkaninchen und konnte mein Ergebnis bestaunen. Mit ansprechenden 384,0 Pkt. hatte ich meine Bewertung von vor vier Jahren wiederholt vorfinden können. Was war diese Bewertung denn wert. Ich konnte in Ruhe den Katalog studieren und erkannte, dass der DM durch eine badische Züchterin mit nur einen Punkt Unterschied weg war. Der Vizemeister Waldemar Krone wieder nur einen halben Punkt. Hmmmm. Ich war auch gar nicht enttäuscht, dass mein Wackelkandidat nur 94,5 Pkt. erzielte. Das war zwar ehrlich gesagt in Summe schon traurig aber nicht niederschmetternd. 3.0 hatten je 96,5 Pkt. erzielt. Da diese Tiere lediglich im Oktober zu einer Tischbewertung standen fand ich das Ergebnis als Bestätigung meines Fingerspitzengefühls, ebenso die mäßige Bewertung meines „Wackelkandideten“. Hätte wenn und aber zählt nicht, die Tatsachenentscheidung stand. Ein klein wenig gekrähmt habe ich mich, dass ich nicht die ZDRK-Medallie zuerkant bekommen hatte. Bei der Abholung des LVE in der Halle 1 kam das Schmunzeln zurück, es war ein sehr schöner Wimpel, gestiftet vom Landesverband Thüringen. Als Mitglied im Marder-Siamesen und Kalifornier-Club Thüringen war ich selbst noch nicht im Besitz solchen Schmuckstücks.
Der Vormittag war geprägt von zahlreichen Gesprächen mit bekannten und unbekannten Gesichtern sowie Rundgänge durch die sehr ansprechenden
Messehallen.
Sonderschau (Erhaltungszucht) für die Marderkaninchen
Es war eine Premiere, dass unsere Rasse bereits mit der Käfignummer ab die 944 platziert wurde. Leider und das müssen sich die Entscheider dieses Schrittes schon anhören, war außer einer grauen Folie hinter der doppelstöckigen Einzelreihe nicht „sonderliches“ ausgezeichnet. Und warum ausgerechnet dann noch kleine Käfige Verwendung fanden, war dann doch sehr verwunderlich. Wenn das ein Betrag zur besonderen Förderung unserer Rasse darstellen sollte, na dann prost.
Waldemar Krone war mir etwas missmutig begegnet, seiner Meinung nach haben seine Marderkaninchen des Zuchtjahres nicht den erhofften Vorstellungen entsprachen. [Wird schon wieder!] Haben ihm vor zwei Jahren 5 Härchen den Erfolg gekostet, so war in diesem Jahr nicht eindeutig erkenntlich, was ihn so verstimmte. Ne "Kampfansage" der Niedersachsen für die Vergleichsschau in Möhrendorf im Oktober 2014 ist klar bei mir angekommen.
Na klar waren wieder alle Bandbreiten der Färbung vertreten aber ganz so gravierend wie andere Jahre empfand ich die Preisrichterentscheidungen nicht. Ob die vier Preisrichter vom Fach waren entzog sich meiner Kenntnis. Ganz unbeleckt schienen sie mir aber in ihrer getanen Arbeit nicht gewesen zu sein (wir können es ja eh nicht ändern). Was mich etwas verwunderte war einige Entscheidungen bei den blauen Mardern. Die ZG des DM mit 387,0 Pkt. war schon sehr ansprechend, persönlich empfand ich, dass die Nuancen in Deckfarbe und Abzeichen bei diesen Tieren überbewertet waren. Es standen teilweise bessere Vertreter da. Naja, Kritik und Auswertungen wird es ja im Vorfeld in der KANINCHEN-Zeitung und zur AG-Tagung nächstes Jahr zu genüge geben.
Von Freude war ich beseelt, dass von mir wieder zwei Rammler neue Besitzer gefunden haben. Ich hoffe die Tiere werden bei bester Gesundheit ordentlich vererben und den neuen "Haltern" Freude in der Zucht bereiten.
Sonntag nach dem Frühstück bin ich noch für ein paar Stunden in die Messehallen gelaufen und mir intensiver die Großen Marder und die
zahlreichen Neuzüchtungen betrachtet. Die Hallen waren bereits wieder ordentlich gefüllt.
Den ein oder anderen Zuchtfreund hat man dann noch gesprochen und sich für nächstes Jahr zu Vergleichsschau Anfang Oktober Möhrendorf bei Erlangen verabredet. Gegen 13.00 Uhr konnten wir dann die Tiere ausstallen. Der Ansturm nach Hause sollte beginnen. Natürlich war wieder alles am Schlange stehen, aber die Ausgangskontrollen sind nunmal ein Muss. Mit meinen zwei Kisten und den verbliebenen zwei Tieren machte ich mich auf die andere Straßenseite wo bereits meine Eltern warteten. Kein Druck und kein Stress wie auf dem Parkplatz der Messe. Die Tiere verstaut und ab Richtung Heimat. Bei bestem Wetter und Brummi-freier Autobahn waren wir nach genau 5 Stunden zu Hause eingeflogen.
Fazit: die Teilnahme an der 31. BS war wieder ein toller Erfolg. Auch wenn noch im Spätsommer der Wunsch bestand die Möglichkeit mit einer
weiteren Zuchtgruppe die Chancen auf die Meisterschaft zu erhöhen, so wie es ausging kann ich stolz und zufrieden auf die Ergebnisse des Zuchtjahres und optimistisch in das neue Zuchtjahr 2014
blicken.
„Es waren fast die vier richtigen Tiere gemeldet, die zur Meisterschaft ja bekanntlich ausreichen sollen!“
An die Braunmarder-ZüchterInnen
Ach ja, ich habe es fast vergessen. Es hat wieder Spass gemacht mit Euch gemeinsam an den Start
gehen und mit den Tieren im fairen Wettstreit stehen zu dürfen.
Meinen Glückwünsch an alle Preisträger, vor allen diejenigen, welche mir aus der Club-Szene her nicht bekannt
sind. Auf ein gesundes Wiedersehen in zwei Jahren zu 32. BS
Artikel von Jens Kramer, siehe LV Thüringen/ M-Si-Kal-Club Th
Marderkaninchen im Hochzeitskleid ausstellen bedeudet grundsätzlich erst einmal sich auf die Wunschtermine rechtzeitig festzulegen. Wenn man seinen Zuchtstamm kennt reichen vom Wurf bis zum Ausstellungstermin 6 Monate. Dazwischen muss natürlich alles passen. Die Haltung und die stabile Fütterung vorausgesetzt, hofft man immer auf ein gescheites Wetter. Wetterwechsel sind bekannt dafür, dass sie maßgeblich für eine "Irretation" des Felles sorgen kann. Die schöne Decke wird fleckig. Upps, das pro Tier mindestens 0,5 Pkt. Abzug und das wars meistens.
Ich hoffe meine Mai-Tiere sind dann auf den Tag 7 Monate alt und förmlich zum rechten Zeitpunkt auf der Höhe. Mein Juni-Wurf ist prächtig entwickelt.
Wenn alles klappt sollte ich wieder ganz ober mitspielen. Eigentlich sollten ja 2 Zg nach KA aber .... Es soll halt nur eine werden. Was solls! Für den Titel reichen ja bekanntlich die 4 richtigen Tiere aus.
Nun kann ich es ja "ruhig angehen lassen". Ich brauche ja nur aus den 10 potentiellen Kanditaten die besten 4 Tiere für die ZG 2 zusammenstellen. Wenn das man so einfach wäre. Es kommen noch 7 lange Wochen.
Fakt ist: die Tiere kommen vor der BS auf keine der lokalen Schauen ausgestellt. Natürlich könnte ich mit diesen ansprechenden Tieren Preise einheimsen, aber ich lasse mir die Decken der Tiere nicht durch unsachgemäße Grappscherei von Zuträgern und Preisrichtern kaputt machen.